Warum SBAS Fluch und Segen zugleich ist

Nachdem die USA im Jahr 2000 die künstliche Verschlechterung der GPS Signale (Selective Availability) abgeschaltet haben ist eine der größten Fehlerquellen im GPS System die Ionosphäre. Wenn sich die Ionisierung durch den Sonnenwind verändert werden die Signale von den Satelliten unterschiedlich stark verzögert.
Eine Folge davon ist, dass der GPS Empfänger die Position nicht mehr so genau bestimmen kann.

Als Gegenmaßnahme wurde eine Reihe von Messstationen aufgebaut die die Störungen bestimmen und Korrekturdaten bereitstellen. Bekannt sind diese sogenannten SBAS unter der Bezeichnung WAAS und EGNOS.
Die Korrekturdaten haben nur eine räumlich begrenzte Gültigkeit, sind durch die Ausstrahlung über geostationäre Satelliten aber auch in anderen Gebieten empfangbar.

Eigentlich sollte der Empfänger den ebenfalls ausgestrahlten Gültigkeitsbereich auswerten. Leider klappt das wohl mit vielen Chips nicht.

Was dann passieren kann zeigt das folgende Bild.

Verschobene Position durch EGNOS außerhalb des versorgten Gebiets

Verschobene Position durch EGNOS außerhalb des versorgten Gebiets


Es wurden zeitgleich Tracks mit zwei Loggern aufgezeichnet. Einem Transystem iBlue 747 und einem 747A+. Ich hatte vergessen bei einem Empfänger das Korrektursignal abzuschalten. In Folge sind die GPS Punkte durch die fehlerhaft angewendete Korrektur um fast 100 Meter verschoben.

In der GPX Datei ist am Schlüsselwort dgps vermerkt dass ein SBAS zur Positionsbestimmung verwendet wurde.

Nachträglich korrigieren lässt sich das in der Praxis nicht, besser also den Datenlogger gleich von Anfang an korrekt einstellen.