Brother Drucker druckt nicht mehr

Ich bekam heute einen verzweifelten Anruf von meiner Mutter. Sie hat ein Problem mit ihrem Windows 10 Version 1909: Ihr Brother Drucker druckt nicht mehr.

Ich dachte zuerst an ein Problem mit dem USB Kabel. Vielleicht ist es ja beim Staubsaugen rausgerutscht. Oder die Tinte ist leer. Auch dann ist ja oft kein Ausdruck mehr möglich, auch nicht in schwarz-weis.

Das Problem war dann aber doch hartnäckiger. Windows hat den Drucker im USB einwandfrei erkannt. Auch der Statusmonitor des Druckers hat zwar einen niedrigen Tintenstand gemeldet, sonst aber kein Problem. Öffnen der Abdeckung wurde im Statusmonitor sofort erkannt. Ein Kommunikationsproblem schien es nicht zu sein.

Die Symptome waren sehr sonderbar. Eine gedruckte Datei war kurz in der Druckerwarteschlange zu sehen, aber nach einer Sekunde schon wieder verschwunden. Nur der Drucker druckt nicht.

Ein Blick in den Windows Eventviewer brachte mich dann auf eine Spur:

Es stürzte bei jedem Versuch der Windows Dienst „PrintIsolationHost.exe“ ab. Der Absturz passiert in der DLL gdi32full.dll. Interessant dabei ist die Versionsnummer der Datei: 10.0.18362.900

Diese Version wurde mit dem Windows Update KB4560960 ausgeliefert. Tatsächlich hatte der Computer vor kurzem dieses Update installiert. Microsoft weist auch in den Release Notes etwas versteck auf einen Zusammenhang mit Druckern hin:

Es verbessert die Sicherheit bei Verwendung externer Geräte (z. B. Gamecontroller, Drucker und Webkameras) und Eingabegeräte (z. B. Maus, Tastatur oder Stift).

Klar: Ein Gerät, das nicht mehr funktioniert ist vermutlich am sichersten.

Nach der Deinstallation des KB4560960 hat der Drucker dann wieder einwandfrei funktioniert.

So weit so gut. Leider würde Windows aber den fehlerhaften Fix beim nächsten Update wieder installieren und das Problem wäre wieder da. Updates grundsätzlich abschalten wollte ich auch nicht, da es ja andere wichtige Fixes geben könnte die installiert werden sollen.

Um zu verhindern, dass der Computer das update gleich wieder automatisch installiert habe ich vorerst das Update als „Hidden“ markiert. Mit Bordmitteln scheint das bei einem aktuellen Windows 10 nicht mehr zu funktionieren. Daher habe ich ein Tool von Microsoft dafür verwendet.

Damit ist jetzt dieses spezielle Paket deaktiviert. Falls es einen Fix geben wird kann ich mit dem gleichen Tool die Installation des Paketes wieder erlauben.

Update vom 19. Juni

Mittlerweile gab es vermutlich so viele Einzelfälle, dass Microsoft das Problem nicht mehr ignorieren konnte. Auf der Seite des Updates werden die Druckerprobleme jetzt als bekanntes Problem erwähnt und auf den KB4567512 als Fix verwiesen. Ich habe keine größere Eile den Fix auszuprobieren und werde das Update beim nächsten Maintenance-Termin bei meiner Mutter einspielen. Es gibt aber mehrere Berichte im Netz dass dadurch die Problem behoben sind. Vor einem Uninstall des KB4560960 empfehle ich also den KB4567512.

Update vom 1. Juli

Weil in den Kommentaren die Version 2004 erwähnt wurde und das mittlerweile auch automatisch verteilt wird auch dazu ein Hinweis: Das Problem ist in allen Windows Versionen enthalten die ein Update bekommen haben. Es gibt auch jeweils einen Fix von Microsoft der auf der jeweiligen Seite verlinkt wurde. Wenn das Problem im Windows 1909 behoben wurde ist es nach einem Update auf 2004 erneut wieder da. In 2004 kann man dann direkt das Update KB4567523 installieren um das Problem zu beheben.

Alte Software mit dem richtigen Zeichensatz

Es gibt immer wieder alte Software die noch nicht richtig mit Unicode umgehen kann. Bei mir war das eine Software um Thailändisch in Latin zu Transliterieren.

Ohne spezielle Einstellungen zeigt die Software zwar die thailändischen Zeichen richtig an, aber statt lateinischer Zeichen kommen Fragezeichen. Weiterlesen

Nervige Windows Media Player Einträge im Kontextmenü

Im Kontextmenü nerven Einträge vom Windows Media Player. Die will ich da nicht haben. So werde ich sie los. Denn meine Musik spiele ich aus Tradition noch mit Winamp ab.

Nun hat Microsoft in den Einstellungsdialogen vom Media Player nichts vorgesehen mit dem man die Anzeige im Kontextmenü kontrollieren kann. Da muss man selbst Hand anlegen und die Verknüpfungen aus der Registry entfernen.

Die Einträge „Add to Windows Media Player list“ und „Play with Windows Media Player“ werden durch eine Shell Erweiterung kontrolliert.

Bevor Änderungen an der Registry vorgenommen werden sollte unbedingt ein Backup angefertigt werden. Alles passiert auf eigene Verantwortung.

Im Registry Editor öffne ich folgenden Schlüssel

HKEY_CLASSES_ROOT\SystemFileAssociations\audio\shellex\ContextMenuHandlers

und lösche die Unterschlüssel. Damit sind die Einträge aus dem Kontextmenü verschwunden.

HKEY_CLASSES_ROOT\SystemFileAssociations\audio\shellex\ContextMenuHandlers\WMPAddToPlaylist
HKEY_CLASSES_ROOT\SystemFileAssociations\audio\shellex\ContextMenuHandlers\WMPPlayAsPlaylist

Indem ich meine Sicherung zurückspiele kann ich die Einträge auch später wieder zurückholen.

Das Kontextmenü auf Verzeichnissen setzt nochmal einen Eintrag drauf, „Shop for music online„. Als ob ich das nicht auch ohne die Hilfe von Microsoft kann. Also wird auch mit den Einträgen unter diesem Key kurzer Prozess gemacht.

HKEY_CLASSES_ROOT\SystemFileAssociations\Directory.Audio\shellex\ContextMenuHandlers

So sah es aus bevor ich das alles gelöscht habe

Da es nebendran noch weitere Einträge gab bei denen diese ClassID verwendet wurde habe ich in der Registry noch danach gesucht und vorsichtshalber diese Stellen auch noch abgeschaltet. Wo Windows die weiteren Winträge verwendet hätte kann ich aber nicht sagen.

Und damit ist jetzt endlich Ruhe im System und im Kontext Menü finde ich wieder die Einträge die mich wirklich interessieren.

Eventuell würde es auch damit funktionieren die wmpshell.dll zu de-registrieren. Da ich nicht sicher bin welche Programme sich da noch dazuklinken um irgendwie den Media Player zu verwenden habe ich die Änderungen an der Registry gemacht.

Einen Versuch wäre es aber wert:

Rückgängig macht man das mit

Damit entfernt man direkt die ClassID Registrierung aus dem System. Der Explorer hat nichts mehr anzuzeigen.